Online-Diskussion zum Thema „Rassismus“

Engagement gegen rechts - Online-Diskussion zum Thema „Rassismus“

Die Sekundarschule Nümbrecht-Ruppichteroth begleitet und stärkt Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zur Selbständigkeit. Sie will dazu beitragen, dass die Jugendlichen später als selbstbewusste, verantwortungsvolle, offene und kritische junge Erwachsene in sozialer Verantwortung und in friedlichem Miteinander in einer demokratischen, bunten Gesellschaft leben und handeln. Daher hat sowohl der achtsame Umgang miteinander als auch die Akzeptanz der Verschiedenartigkeit an unserer Schule einen hohen Stellenwert. 

Herr Marcel Fröhlich, Leiter des Projektes „Schule gegen Rassismus - Schule mit Courage“ an der Sekundarschule Nümbrecht-Ruppichteroth, die das gleichnamige Siegel anstrebt, betont in diesem Zusammenhang auch die Vorbereitung der Jugendlichen auf die Übernahme politischer Verantwortung als zukünftige Wähler. „Einige meiner Schülerinnen und Schüler dürfen schon am kommenden Sonntag bei der Landtagswahl zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. Damit übernehmen sie politische Verantwortung in unserer Gesellschaft und sollten sich vor der Wahl gut informieren.“ 

„Rassismus hat an unserer Schule keinen Platz und darf auch in unserer Gesellschaft keinen Platz haben!“ Dafür setzt sich Herr Fröhlich gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen, den Schülerinnen und Schülern mit dem Projekt ein. Es war ihm daher besonders wichtig, mit den 10. Klassen der Sekundarschule Nümbrecht der Einladung zu einer Online-Diskussion zum Thema „Fremdenfeindlichkeit im Oberbergischen“ zu folgen, die am 21. August 2020 stattfand. Zu diesem Termin war in der Klasse 10b auch die Presse zu Gast.

Eingeladen hatte das „Netzwerk gegen Rechts“ im Oberbergischen Kreis gemeinsam mit dem Katholischen Bildungswerk des Oberbergischen Kreises.

An dieser Online-Veranstaltung nahmen insgesamt circa 300 SuS verschiedener Schulen des Oberbergischen Kreises teil. Klassen / Kurse und ihre Lehrer konnten sich über Chat und Video an dieser digitalen Diskussion beteiligen und Fragen stellen. Mittels Beamer holten Herr Fröhlich und seine Kolleginnen und Kollegen die Videodiskussion in den Klassenraum und nutzten die Möglichkeit, die von ihren Schülerinnen und Schülern zahlreich notierten Fragen über die Chatfunktion in die Diskussion einzubringen.  

Die Schülerinnen und Schüler wollten, auch im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen, herausfinden, wie die Parteien zum Problem „Rassismus / Fremdenfeindlichkeit“ stehen und waren gespannt, zu erfahren, was die Parteien gemäß ihrer Wahlprogramme dagegen tun können und wollen.  

VertreterInnen der Jusos, der Jungen Union, der Jungliberalen, der Grünen Jugend und der Linksjugend diskutierten als junge Vertreter ihrer Parteien ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassismus und nannten Möglichkeiten der Politik und jedes Einzelnen, sich gegen Rassismus zu engagieren und sich für ein buntes Miteinander stark zu machen. Sie stellten ihre Einschätzung der Situation im Oberbergischen Kreis vor und berichteten von Begegnungen mit Aktivitäten der rechten Szene im alltäglichen Leben sowie von starken Gegenbewegungen, wie z.B. Demonstrationen gegen Diskriminierung. Dabei wurden auch unterschiedliche Positionen zum Thema deutlich.

Allen gemeinsam war es jedoch wichtig, den Schülerinnen und Schülern zum Abschluss noch einmal die Verantwortung jedes Einzelnen im Hinblick auf eine funktionierende Gesellschaft und die Bedeutung jeder einzelnen Stimme bei Wahlen bewusst zu machen. Sie riefen die Jungwähler dazu auf, die Möglichkeit zur Mitgestaltung einer bunten und friedlichen Gesellschaft mit ihrer Stimme zu nutzen.

Die Online-Großveranstaltung kam bei den Jugendlichen gut an. Es gefiel ihnen, dass hier junge Leute zu ihnen sprachen, die sich aus unterschiedlichen Gründen zum Ziel gesetzt haben, in ihrer Partei aktiv politisch tätig zu sein, Verantwortung zu übernehmen und dazu beizutragen, unsere Gesellschaft zu verändern.  

Das Thema „Rassismus“ hat insbesondere durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd, der in den USA durch Polizeigewalt starb, weltweit wieder starke Aktualität erlangt, die Menschen auf der ganzen Welt erschüttert und zu Demonstrationen gegen Rassismus und Diskriminierung bewegt.